Donnerstag, 6. März 2014

Review: Rayman Legends - Das beste Jump 'n' Run, das ich jemals gespielt habe!



Ich bin eher unerfahren, was Plattformer/ Jump 'n' Runs angeht:

Super Mario Land 2
Super Mario Brothers Wii
Super Mario Galaxy 2
Yoshi's Island DS
Wario Land 3 für den Gameboy (wohl mein zweiter Lieblings-Plattformer)
Ein bisschen Kirby für den Gameboy, eine Brise Donkey Kong für das SNES
Giana Sisters (PSN) und Little Big Planet 1&2

...sowie einige Gurken für den Gameboy, wie die Schlümpfe, Toystory, Tarzan oder Darkwing Duck. Viel mehr Genrevertreter habe ich nicht kennengelernt.

Alles gute Spiele, keine Frage - Nagut die letzteren trumpfen vielleicht nur noch wegen des Nostalgie-Faktors. Und doch behaupte ich frech:  

Rayman Legends ist das beste Jump 'n' Run, das ich jemals gespielt habe!

Little Big Planet hat nicht die allerbeste Steuerung, legt aber mit physikalisch korrekter Bastel-Welt und ihren kleinen Bewohnern, den Sackboys und Sackgirls, den Fokus auf Charme und Kreativität.
Super Mario ist einfach Super Mario; Nintendo ist einfach Nintendo: Kultig, nostalgisch anmutend aber trotzdem immer wieder frisch und fidel. Solide, aber für mich keine große Besonderheit – man bekommt eben, was man schon immer bekommen hat.
Giana Sisters hat mit dem Weltenwechsel zwar eine Mechanik, die mit Witz und Variabilität einen schnittigen Flow erzeugen kann, doch schreckte mich der rasch anziehende Schwierigkeitsgrad noch früh genug ab, sodass ich Wohnung und Straße darunter rechtzeitig vor verstörendem Gefluche verschonen konnte.

Und Rayman Legends? Was ist das Besondere, das die eingangs erwähnte These rechtfertigt?

"Drücke die X-Taste, um zu springen". "Yeahhhh!".

Ab da ging es los: ein breites Grinsen wanderte über mein Gesicht. Herrliche Musik trötete los und erfüllte mein Zimmer mit Freude und Heiterkeit. Wunderbar, endlich ein Spiel, dessen kindliche Leichtigkeit das schier unbändige Wachstum der Beschwerden eines Erwachsenen außer Kraft setzen kann. Endlich ein Spiel, was durch und durch, absolut und regelrecht positiv gestimmt ist!



Dieser Effekt mag mich vielleicht etwas härter treffen als manch anderen: Gerade habe ich The Last of Us und Metro: Last Light beendet. Das sind Games, die mir zwei triefende Säcke voller Ballast und Bedrückung in den Brustkorb schmetterten und einen dicken, dunklen Abdruck hinterließen, der nach 2 Wochen immer noch zu sehen war. Klar, auch das sind wunderbare Spiele, die mich ungemein begeistert haben – aber anders: Grau und dunkel; Angst und Schweiß. Auf krude Art und Weise Toll, aber auf Dauer belastend.






Da kam der gliederlose Blondschopf Rayman doch glatt gerufen!







"Uhhhh" – ich habe einen geheimen Level-Abschnitt gefunden.

"Yeahhh" – ich habe das Level erfolgreich beendet, genug Lums und alle Kleinlinge gesammelt.


Die Musik und die handgezeichnete 2D-Optik runden dieses Paket voller Spielspaß ebenso ab wie die oben genannten kleinen aber feinen Details, die das (riesige) Gesamtpaket so liebevoll schmücken, dass jedes Kind sein liebstes Geburtstagsgeschenk sofort dagegen eintauschen möchte.

700 Kleinlinge gilt es in Haupt-, Neben- und in original Rayman Origins-Levels zu befreien; Eine Million Lums müssen gesammelt werden, um den letzten steuerbaren Helden freizuschalten; zusätzliche online Herausforderungen testen den Spieler in Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Genauigkeit: So mussten in der gestrigen Tagesaufgabe so schnell wie möglich 200 Lums gesammelt werden, während sich Rayman den Weg durch einen tükischen Abgrund voller Dornen und Fallen bahnt. Offline Mehrspielerspaß gibt's u.a. beim hochgelobten "Kung Foot" (was ich noch ausprobieren muss); Rubbellose, Kuscheltiere, Bronze- Silber- und Goldpokale,.... Es gibt also eine Menge zu tun und zu sammeln.


Gloo Gloo Gloo Gloo!

Die Musiklevels am Ende einer jeden Welt sind das absolute Highlight in Rayman Legends: Ob "Eye of The Tiger", "Black Betty" von Ram Jam oder Anthrax' "Anti-Social" - die Dinger rocken! 

Im Rhythmus der Musik paukenschlage ich mich durch Ukulele spielende Skelette oder hüpfe über Schlangen und feuerspeihende Drachen, während ich scharenweise Lums einsammle, um ein fließendes Gitarrensolo auf die Bühne zu legen. Wow!

So einfach von der Hand gehen die Dinger jedoch nicht: Für den perfekten Flow nehme ich sogar den siebten, achten und neunten Anlauf in Kauf, um solch ein Level ohne Unterbrechung und ohne Sterben durchzuziehen. Die Gier nach dem runden, perfekten Spielerlebnis klebt meine Hände an den Controller und verbannt das gemeine Wort "Frust" in die hinterste Ecke meines Raumes.


In dieser Ecke vereinsamen übrigens auch all die bedrückten Stimmungen aus "Metro" und "TloU". Sollen sie dort bleiben. Die pure Spielfreude, die Rayman auslöst, teleportiert mich geradewegs in eine sorgenlose und heitere Kindheit zurück. Ich bin begeistert.  


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