Dienstag, 25. Juni 2013

Nostalgeek: The Legend of Zelda: Link's Awakening

,,...Die Legende erzählt von einem jungen Mann, der kommt, um den Windfisch zu wecken..."


So lauten die Worte des Uhus, der am Ufer des Meeres von Cocolint erscheint, als Link sein verlorenes Schwert aufhebt. Fortan sollte er acht einzigartige Dungeons durchqueren und die Musikinstrumente der Sirenen sammeln, um den schlafenden Wächter der Insel aus seinem riesigen Ei zu befreien. Aber eins nach dem anderen: Der schiffbrüchige Held aus Hyrule strandet auf der geheimnisvollen Insel Cocolint. Zum Glück findet ihn ein junges Mädchen namens Marin und bringt den Helden in ihr Haus im zentralen Dorf der Insel. Und dort beginnt seine Reise - eure Reise - durch die zauberhaften Wälder, Höhlen, Städte und Gebirge Cocolints, wo der schlummernde Windfisch die Bewohner und den Helden gefangen hält. Später im Abenteuer erfährt Link, dass die Insel und deren Bewohner nur im Traum des Windfisches existieren. Erwacht er, kann Link zwar in seine Heimat Hyrule zurückkehren, aber dafür verschwindet die gesamte Insel sowie die herzallerliebste Marin. Das ist eine der schönsten Storys, die ich auf dem GameBoy erlebt habe und ich glaube, ich habe mir am Ende sogar eine kleine Träne verkniffen.



The Legend of Zelda -Link's Awakening ist mein Serienliebling und zugleich eines meiner liebsten GameBoy-Spiele, weil es zeigt, dass auch ohne CGI-Sequenzen, „MoCap“, Synchronisation und brachialer Orchestermusik Emotionen beim Spieler erzeugt werden können. Einfache Mittel, wie zauberhafte 8-Bit-Musik und liebevolle, kleine Comicsequenzen (Im Abspann werden genau 12 Comiczeichnungen aneinandergereiht) haben damals einfach ausgereicht und sind auch heute noch wunderschön - auch wenn der Faktor Nostalgie dabei eine große Rolle spielt. Weil das Game recht anspruchsvoll war und eine lange Spielzeit verbuchte, freute man sich besonders, wenn die Endsequenz über den Bildschirm flimmerte. Das ist ein Punkt, den man von vielen Spielen der neuen Generation leider nicht mehr behaupten kann. Aber das ist wohl ein anderes Thema..

Nun gut, ich möchte kein herkömmliches Review über dieses Spiel schreiben. Viel mehr möchte ich, die Dinge nennen, an welche ich mich auch heute noch gerne zurückerinnere. Dinge, über die ich lachen kann; Dinge, die mich auch heute noch verwundern; Dinge, die mich damals verärgert haben, ... Aber lest selbst:


Das war schade

Weil meine Nostalgie nur positive Erninnerungen hervorruft, fällt mir nur ein Kritikpunkt ein:
Zum speichern drückte man Select, Start, A und B gleichzeitig. Ziemlich umständlich und beim letzten Zocken hat sich das Spiel dabei aufgehängt. Zum Glück haben das die Nachfolger Oracle of Ages & Oracle of Seasons besser gemacht, indem man einfach im Menü jederzeit speichern konnte.




Das war wundervoll

Das erste Gebäude, das ich im Dorf betrat, war stets die Spielhalle. Eigentlich bin ich keine Zockerseele, aber ...Yoshi! Genau, die kleine grüne Dino-Echse mit der Klebezunge aus den Mario – Games. Zwar konnte man nicht als Ritter der Kokosnuss auf Yoshi herumreiten und jeden Moblin verschlucken, der nicht bei drei auf den Bäumen war, aber immerhin ließ er sich stolz als Puppe spazieren tragen. Die Yoshi-Puppe schnappte man sich in einem simplen Greifhaken-Minispiel. Leider musste man den kleinen Fratz schweren Herzens gegen eine doofe Schleife eintauschen, um das Vorankommen im späteren Spielverlauf zu ermöglichen. Zu schade aber auch.

Ich bin eine echte Jägerin und Sammlerin. So erfreute ich mich besonders an den 20 Zaubermuscheln, die in Büschen, unter Steinen, im Wasser oder in Höhlen auf ganz Cocolint versteckt waren. Hatte man alle zusammen, winkte eine mächtige Belohnung. Auch die Suche nach Herzteilen, von denen 4 jeweils einen Herzcontainer füllten, motivierte ungemein, da sich eine Menge Lebensenergie in den knackigen Dungeons als vorteilhaft herausstellte.

Einige Bosskämpfe haben mich zur Weißglut getrieben: Der Teufelsadler, einer der letzten Endbosse, pustete mich immer und immer wieder mit einem Windangriff von der Kampfstätte (ein Turm) herunter. Kam ich wieder hoch, hatte der doch tatsächlich wieder volle Energie...Trotzdem empfand ich jeden einzelnen Bosskampf als innovativ und herausfordernd – sogar den ersten gegen den riesigen Wurm, der mich einfach immer wieder in den Abgrund geschubst hat. Mistvieh .. Nahezu bei jedem Boss mussten neu erbeutete und altbewährte Ausrüstungsgegenstände kombiniert und raffiniert eingesetzt werden: Die Dämonenfratze besiegte man nur, indem eine Bombe mitten im Gesicht des Fieslings platziert wurde. Mit den Pegasusstiefeln rammte man das Schleimauge, sodass es sich spaltete und somit angreifbar wurde. Den Schleimaal musste man zuerst mit dem Greifhaken aus seinem Loch ziehen, bevor man auf sein Herz eindreschen konnte.

Wer seine kleptomanische Ader ausleben und keine 200 Rubin für eine Schaufel blechen wollte, konnte den Ladenbesitzer gewitzt austricksen: Ein raffinierter Ladendieb stellt sich vor den Besitzer, starrt ihm in die Kulleraugen und hält so lange Blickkontakt, bis dieser auf wundersame Weise einfriert....husch husch vorbei, die Beute vom Grabbeltisch geschnappt und raus aus dem Laden. Na wenn das im echten Leben so einfach wäre...Wer sich nach einem erfolgreichen Raubzug nochmals ins Geschäft traute, musste sich aber auf etwas gefasst machen: Auch ein tapferer und treuer Ladenbesitzer hat mal schlechte Laune, besonders wenn er von einem langohrigen (und langfingrigen) Grünling einfach so über die Ladentheke gezogen wurde. Beim erneuten Betreten beförderte er den armen Link mit einer Kamehameha-Hyperstrahl-Hassfontäne direkt in die Pixelhölle. Eine nächste "Shopping"-Tour sollte also wohl überlegt sein, zumal man für den Rest des Spiels auf den Namen "Dieb" hören musste. Und das ist nun wirklich keine schöne Strafe.

Blieb man ca 2 1/2 Minuten in Richards Villa stehen, ertönte ,,Totaka's Song". Das ist eine simple Melodie aus 19 Tönen, komponiert von Kazumi Totaka. Totakas Song ist ein Easteregg und findet sich angeblich in allen Nintendo Spielen wieder, denen der Komponist seinen Stempel aufgedrückt hat: Animal Crossing, Yoshi's Story, Mario Paint, ... ja sogar in Wii Sports soll er versteckt sein.Witzig ist auch, dass die eigentliche Melodie in Richards Villa, For the Frog the Bell Tolls (das Theme des gleichnamigen Spiels) und der Hausherr selbst (Richard ist der Protagonist dieses Games) Eastereggs sind. Ein Easteregg versteckt zwischen zwei weiteren Eastereggs - Xzibit wäre stolz.


Schonmal aufgefallen, dass Marin's Vater Tarin große Ähnlichkeit mit Mario hat? Nachdem man ihn im Zauberwald mit Zauberpulver bestreut, verwandelt er sich in einen Waschbären – kennt man auch irgendwo her. Noch mehr Mario - oder zumindest Elemente der Spielereihe – gibt es in bestimmten Abschnitten der Dungeons: Dort trifft man nämlich auf Gumbas, welche man mit einem Sprung freudig zerquetschen kann.


Echt mal, Eastereggs aus dem Hause Nintendo gibt's en masse: Dr. Wright zeigt Link ein Bild von Prinzessin Peach und das Ei des Windfisches sieht doch beinahe genau so aus wie das Ei eines gewissen Dinosauriers, bei dem ich weiter oben schon ins Schwärmen geriet.

Nun eines muss nun wirklich noch erwähnt werden und ich wundere mich das die Jungs und Mädels von PETA dabei nicht geschimpft haben: Wer ein ganz ganz gemeiner Mensch ist und unschuldige Hühner mit dem Schwert verkloppt, bekommt nach einer gewissen Zeit eine deftige Abreibung: Unzählige Glucken rushen über den Bildschirm, prügeln auf Link ein und treiben ihm die Flausen aus dem Kopf. Ah, vielleicht hat sich PETA deshalb nicht beschwert.

Hach ja, was für schöne Erinnerungen und was für ein tolles Spiel. Sicher gibt es noch viele Dinge, die unerwähnt geblieben sind. Die hier aufgezählten Memorien fassen jedenfalls mein ganz eigenes Spielerlebnis perfekt zusammen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen