MissingNo.
Die
Kenntnis von diesem kleinen großen Kniff verbreitete in der sich in
der Hochphase von Pokemon Rot/Blau schneller auf dem Schulhof als die
jährliche Kopflaus-Pandemie. Bei anfänglicher Skepsis und trotz
Angst, meine Ehre verlieren, gewann der kindliche Forscherdrang am
Ende doch und ermutigte mich, den Trick selbst einmal auszuprobieren.
Der funktionierte wie folgt:
MissingNo.
Sieht aus - so dachte ich damals - wie ein Tetrisblock in mieser
Grafik. Dieser Programmierfehler trägt viele Titel: ,,Cheat",
weil man ein beliebiges Item an 6. Stelle vervielfachen kann (99
Meisterbälle – kein Problem); ,,Virus", weil ein in der Box
gelagertes MissingNo. die gesamte Pokemonsammlung löschen konnte;
,,richtig fieses Virus", weil es im Stande war, den ganzen
Spielstand ins Datennirwana zu verfrachten.
Ein
lustiger Zusatzeffekt: Beim genüsslichen Surfen entlang der
besagten Stelle konnte es gelegentlich vorkommen, ein
Schiggy auf lvl 143 anzutreffen...
Pokemon R/B: Klonen
Kinder,
die sich damals auf diese Weise zum Sieg schummelten, waren
unbeliebter als diejenigen, die in der großen Pause Kakao von der
Fensterbank geklaut haben. So verwerflich und umstritten wie das
Klonen in der Realität ist, ist es in Pokemon Rot und Blau auch.
Möglich machte es ein Fehler im Speichersystem:
Zuerst
speichert man seinen Spielstand und öffnet anschließend BILL'S PC:
Das zu vervielfältigende Pokemon wird nun in eine leere Box gelegt.
Nachdem im nächsten Schritt die Box gewechselt wurde, speichert man
erneut. Und hier kommt der Kniff: Sobald im Speichervorgang das Wort
SICHERN... erscheint, wird der GameBoy ausgeknipst. Beim richtigen
Timing befindet sich das gewählte Pokemon immer noch in der Box –
und im Team....
Pokemon R/B: Der
Mew-Trick
Es
trägt die Nummer 151, ist als legendärer Schöpfer aller Pokemon
bekannt und es kann jede beliebige Attacke einsetzen. Wir haben es im
ersten Pokemon Film gesehen und kannten seitdem auch die richtige
Aussprache seines Namens: Meff! ….ähm Mew!
Leider
hatte man in den Pokemon-Games keine Chance, diese Kreatur jemals in
freier Wildbahn einzufangen. Oder doch? Es gibt sehr wohl
Möglichkeiten, Mew sein Eigen zu nennen, denn es wurde festgestellt,
dass der Code der NR 151 tatsächlich im Modul gespeichert ist. Wilde
Praktiken kursieren heute dazu im Netz und ich muss zugeben, dass ich
keine davon selbst probiert habe. Als Kinder wurde uns erzählt (Wer
wusste eigentlich immer zuerst von diesen Gerüchten?!), dass Mew
sich in den Gewässern beim Anleger der MS-Anne befand. Man musste
doch nur „Surfer“ einsetzen... dumm nur, dass man das „VM
Surfer“ erst viel später im Spielverlauf in der Safari-Zone
erhielt; und wenn man auf die schlaue Idee kam, einfach ein Pokemon
mit dieser Fähigkeit einzutauschen, fehlte immer noch der nötige
Orden und damit die Erlaubnis, „Surfer“ anwenden zu können.
Wer
sich zu dem Thema etwas schlau macht, der findet Seitenlange
Erklärungen zum „Teleport Mew Cheat“, bei dem man sich
rechtzeitig mit einem Abra vor dem Kampf mit einem gewissen Trainer
auf der Nuggetbrücke wegteleportieren muss, oder Erklärungen zu
einer ähnlichen Möglichkeit, bei der mittels „Fliegen“ vor
einem bestimmten Pokemon-Kampf geflüchtet werden muss. Warum
funktionieren diese Tricksereien angeblich? Einfach ausgedrückt:
Dadurch, dass ein Kampf hätte stattfinden müssen, dies aber durch
eine Flucht mittels „Teleport“ oder „Fliegen“ verhindert
wurde, wird das Spiel mächtig durcheinander gebracht und lädt beim
erneuten Aufsuchen der Nuggetbrücke völlig dusselig ein wildes
Pokemon (Mew) anstatt den eigentlichen Kampf. Puh, kompliziert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen